Steinbrock Fähre stellt die Verbindung der beiden Ebenen her. Die „vertikale Weiche“ ist ein 100 cm langen Gleisjoch, bestehend aus zwei Alu-Profilen auf einer Multiplexplatte, das zwischen den Ebenen wie ein Lift verfahren werden kann. Der Hub beträgt 40 cm.
Aus betrieblicher Sicht betrachtet man am besten nur das Ersatzschaltbild. In der oberen Position des Lifts stehen die beiden Weichen auf gerade, in der unteren Position auf Abzweig. Da das Gleis 1a 62 cm lang ist, kann dort ein VT+VS für eine Kreuzung oder Überholung warten. Der Fabrikanschluss hat Platz für einen Güterwagen. Die Fabrik kann natürlich auch mehrere Güterwagen verkraften, wenn sie jeweils manuell vom Gleis genommen bzw. aufgegleist werden.
Realisiert wurde der Lift zum einen durch zwei Linearführungen an dessen Schlitten das Gleisjoch befestigt ist und zum anderen durch einen Linearantrieb, der für die vertikale Bewegung sorgt. Im Inneren des Linearantriebs ist ein normaler Motor verbaut, der seine Drehbewegung auf eine Spindel umsetzt, die einen linearen Hub von 40 cm erreicht. Das untere Ende des Linearantriebs ist am Grundrahmen (schwedischen Ursprungs 🙂 ) befestigt, während das andere Ende mittig am Gleisjoch fixiert ist.
Der Motor wird durch einen 2xUm-Schalter mit Mittelstellung in Polwendeschaltung mit 12 Volt= versorgt, die ein einfaches Kabelnetzteil liefert. Der Umschalter kann zum Schalten der „Weichen“ mittels TrainController™ durch ein entsprechendes Relais mit Decoder ersetzt werden, was aktuell aber nicht geplant ist. Man kann das Gleisjoch an jeder beliebigen Stelle anhalten, indem man einfach den Umschalter in Mittelstellung bringt. Praktisch fahre ich aber einfach gegen die beiden Endpositionen, was ein automatisches Stoppen der Motors bewirkt. Die Fahrt zwischen den Welten dauert etwa 1 Minute.
Entgegen der Planung habe ich jetzt doch einen digitalen 2xUm-Schalter (Uhlenbrock 67500) eingebaut, allerdings nicht als Ersatz, sondern in Serie zum manuellen Schalter, der jetzt als Not-Aus dient. Damit ist der Lift vollständig in die Bildung von Fahrstraßen per TrainController™ integriert.
Der elektrische Anschluss des Gleises im Lift ist denkbar einfach gelöst. Ein Pol ist fest an der rechten Linearführung angebracht und für den anderen ist ein Spiralkabel an der vorderen ALU-Schiene angeschraubt.
Als Absturzsicherung für die Streckenteile dienen kleine Sperrholzbrettchen, die in einfache hölzerne Führungen eingeschoben werden. Wenn ich mal viel Zeit haben sollte, baue ich aus dieser Low-Tech Mimik etwas, dass in Abhängigkeit von der Stellung des Gleisjochs automatisch funktioniert.
Ein paar Daten zu den verwendeten Produkten: Die beiden Linearführungen habe ich in einem Ebay-Shop für CNC-Bauteile erworben. Es handelt sich um 16mm Präzisionswellen von 500mm Länge mit durchgehender massiver Wellenunterstützung. Die beiden langen Linearwagen (85 x 45 x 35mm) mit einstellbarem Lagerspiel sind ebenfalls aus Aluminium. Kostenpunkt ca. 55 EUR.
Der Linearantrieb hat eine (ausgefahrene) Gesamtlänge von 950mm bei einem Hub von 400mm. Die Verfahr-Geschwindigkeit beträgt 5,7mm/s und die maximale Belastung ist mit 150 kg angegeben. Elektrische Daten: 12V=/0,3A bei einer Einschaltzeit von max. 20%. Kostenpunkt ca. 75 EUR (auch bei Ebay).
Die Alu-Profile des Gleisjochs sind aus dem nächstgelegen Baumarkt und kosten etwa 20 EUR.